The Crocodile Bar, 2023
Ārt House 17
Ārt House 17
Die Bar zum Krokodil
1935 legten die "Nürnberger Gesetze" der Hitler-Regierung den Grundstein für die Vertreibung und Zerstörung jüdischen Lebens in Deutschland. Jüdische Künstler erhielten Auftrittsverbote, unter anderem wurden die berühmten "Comedian Harmonists", die den Schlager "In der Bar zum Krokodil" berühmt gemacht hatten, aufgelöst. Gleichzeitig wurde mit der Verschärfung des § 175 die Verfolgung gleichgeschlechtlicher Liebe gerechtfertigt. In Berlin, wo durch die Arbeit von Magnus Hirschfeld und seinem Institut für Sexualwissenschaft Homo- und Transsexualität erstmals in der westlichen Welt rechtlich legitimiert wurden, schlossen Kabaretts und Vergnügungsetablissements wie das berühmte ELDORADO und SCHALL & RAUCH reihenweise, obwohl Nazi-Prominente wie der berüchtigte SA-Führer Ernst Röhm dort Stammgäste waren.
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Jüdische Künstler retteten sich in die Emigration oder vertrauten zu lange auf die Rückkehr der Normalität. Werner Richard Heymann, der das Kabarett "Schall und Rauch" leitete, ging ins Exil, ebenso wie Mischa Spoliansky, Kurt Weill und Friedrich Hollaender. Fritz Löhner-Beda, der Textdichter von "In der Bar zum Krokodil", wurde in Auschwitz ermordet. Walter Leigh, der als Schüler von Paul Hindemith in Berlin historische Instrumente schätzen lernte, ging zur englischen Armee und fiel 1942 in der Schlacht von Tobruk. Robert Stolz spendete das Geld, das er mit seinen Filmerfolgen verdiente, an eine jüdische Untergrundorganisation und schmuggelte mit seinem Mercedes-Benz Juden in die neutrale Schweiz, bis er verraten wurde und ebenfalls ins Exil floh.
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... am Nil,
... am Nil. «
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